Ruanda gehört mit seinem überdurchschnittlichen Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahre zu den aufstrebenden Ländern Afrikas. Diesem Trend begegnete das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium mit einer Wirtschaftsrepräsentanz, die vor 4 Jahren an den Start ging. Sie fördert die wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Länder.
Dies ist auch Ziel eines neuen Projekts: eine gründungsbezogene Kontinentalbrücke zwischen Deutschland und Afrika.
Über die Details sprechen wir mit Prof. Dr. Harald von Korflesch, Gründer und Leiter des Zentralen Instituts für Scientific Entrepreneurship und International Transfer (ZIFET) der Universität Koblenz-Landau.
RLP-INT: Können Sie uns zunächst den Gedanken hinter dem neuen Projekt vorstellen?
Prof. von Korflesch: Konkret werden die Projektpartner daran arbeiten, die Attraktivität von Deutschland als Gründungsstandort für afrikanische Start-ups zu erhöhen und gleichzeitig deutsche Existenzgründungen für den Markteintritt in Afrika zu sensibilisieren und diesen zu erleichtern. Damit trägt das Projekt, das übrigens vom Bundeswirtschaftsministerium finanziert wird, der steigenden wirtschaftlichen Bedeutung Afrikas Rechnung.
RLP-INT: Wer profitiert von dem Projekt mit dem Namen „StArfrica – Startup Germany-Africa“?
Prof. von Korflesch: Ganz im Sinne eines ‚Triple-Win‘ können wir positive Effekte für die deutsche Wirtschaft, vielversprechende ökonomische Wirkungen für Ruanda und schließlich Vorteile für die involvierten Gründungsteams in beiden Ländern über die vierjährige Laufzeit hinweg erzielen. Es sollen auch Informationen zu den entsprechenden Märkten sowie Kontakte vermittelt und ein Austausch zwischen Unternehmen in Deutschland und Ruanda gefördert werden.
RLP-INT: Abschließend, welche interessierten Unternehmerinnen und Unternehmer aus Rheinland-Pfalz können sich an Sie wenden?
Prof. von Korflesch: Hier sind tatsächlich alle angesprochen. Wir sehen uns als Türöffner und erarbeiten maßgeschneiderte Lösungen. Ruanda macht uns den Markteintritt einfach: Niedrige bürokratische Hürden, besondere steuerliche Anreize für ausländische Direktinvestitionen und die Möglichkeit, Geschäftsmodelle in Ruanda für ganz Afrika auszuprobieren, führen dazu, dass Ruanda sehr attraktiv für deutsche Start-ups ist.